NEIN zu sexualisierte Gewalt

Der RAP

Als es darum ging, die Aufgaben für die zweiwöchige Aktion gegen sexualisierte Gewalt an der Realschule Kerpen zu verteilen, war zwei Jungs in der letzten Reihe besonders zurückhaltend. Sie bekamen daher zum Schluss eine Sonderaufgabe: Sie sollten ein Gedicht schreiben.

Sie nahmen die Aufgabe ernst, trommelten alle Freunde zusammen, klärten sie über sexualisierte Gewalt auf (hatten also doch gut im Unterricht aufgepasst!) und legten nach zwei Wochen einen perfekten RAP vor. Prompt übernahm die Schulband die Aufgabe ihn zu vertonen.

Ich versteh die Welt nicht mehr,
viele Mädchen werden gezwungen zum Geschlechtsverkehr.
Man hat ihnen die ganze Kindheit geraubt,
denn ein Perverser hat ihnen das Leben versaut.
Woll`n sie es? Sie wurd`n von keinem gefragt,
niemand hat ihnen was darüber gesagt.
Sie leben in Armut, Angst und Not
von ihren Zuhältern bekommen sie nur Wasser und Brot.
Ich habe 2 Mädchen auf der Straße geseh`n,
Sie sahen schrecklich aus, ich wusste sie haben dies Problem!

 

Refrain:
Ein erzwungener Liebesakt
danach fühlst du dich dreckig und nackt.
Du stehst an der Straße mit gesenktem Gesicht
und siehst die Welt im dunklen Licht.

Deutschland mach endlich die Augen auf/
kleine Mädchen werden da draußen in der Welt missbraucht.
Sie leben ohne Eltern und ohne Heimat/
das was ich hier sag ist die pure Wahrheit.
Deutschland was ist bloß los mit dir?/
Wartest du darauf bis die Kinder krepieren?
Die meisten von ihnen sind so 9 und 10/
noch mit 8 hatten sie ein schönes Leben.
Deutschland das ist doch nicht mehr normal/
warum tut keiner was ist `s euch allen egal?

 

Refrain:
Ein erzwungener Liebesakt
danach fühlst du dich dreckig und nackt.
Du stehst an der Straße mit gesenktem Gesicht
und siehst die Welt im dunklen Licht.

Pädophiele laden sich Filme aus dem Netz/
darauf sieht man kleine Mädchen beim Sex.
Wer kann mir sagen, wer zum Opfer fällt/
und warum wird so oft das Verfahren eingestellt?
Manche Mädchen begehen sogar Selbstmord/
sie hoffen es geht besser an nem anderen Ort.
Die meisten von ihnen haben ne psychische Störung.
 Das fordert von uns allen wirklich echte Empörung.
Plötzlich infizier`n sie sich mit Aids und sonst was/
nehmen Drogen kacken ab, das ist doch echt krass.




Refrain:
Ein erzwungener Liebesakt
danach fühlst du dich dreckig und nackt.
Du stehst an der Straße mit gesenktem Gesicht
und siehst die Welt im dunklen Licht.

Bitte Leute fangt an – in die Gänge kommt,
damit jede von ihnen eine Hoffnung bekommt.
Fangt sofort an zu protestieren/
wir dürfen diesen Kampf auf keinen Fall verlieren.
Ihr Schicksal liegt auch in unserer Hand/
wenn`s sein muss spray ich es an jede Wand.
Ich allein bin jemand auf den keiner hört/
doch halten wir zusammen wird das Verbrechen zerstört.
Ich hoffe dieser Text hat euch zum Nachdenken gebracht/
und ich hoffe: da draußen wird jetzt auch was gemacht.

 

Refrain:
Ein erzwungener Liebesakt
danach fühlst du dich dreckig und nackt.
Du stehst an der Straße mit gesenktem Gesicht
und siehst die Welt im dunklen Licht.

2x

Zu den Bildern: Die ersten fünf Bilder stammen aus der Bandprobe am 14.03.2006. Der Song hat so viel Anklang gefunden, dass die Schulband ihn auf CD pressten und verteilten.

Die letzten beiden Bilder zeigen die Aufführung auf dem Abschlusstag am 31.01.2006 am Ende der zweiwöchigen Beschäftigung mit dem Thema sexualisierte Gewalt.