Aktivitäten
Von der Ferne zur Nähe |
Das Thema Kinderprostitution beschäftigt uns seit unserer Gründung. Dabei kommen wir in unseren Workshops von der verzweifelten Situation von Jungen und Mädchen und den Tätern, die sie ausnutzen auf den Nahbereich: Wie sieht es in Deutschland aus?
Auch bei uns gibt es Kinderprostitution. Jede Messestadt ist Gastgeber nicht nur für Messebesucher, sondern auch oft dafür angeschleppte Kinder. Auch die Kinder und Jugendlichen in unseren Schulen und Jugendeinrichtungen sind betroffen.
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Starke Partner |
FRIEDENSBAND ist Mitglied im Bündnis ECPAT Deutschland e.V., der Arbeitgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung. Wo immer es möglich ist, beziehen wir ECPAT bei unseren Aktionen mit ein. Das Foto rechts entstand bei unseren Aktionen auf dem Flughafen Düsseldorf 2007 und 2008.
Aber es waren auch die vielen großen Organisationen, die uns bei unseren Aktionen begleiteten: Kindernothilfe, UNICEF und Evangelische Jugendarbeit im Rheinland. |
Material |
Ein A2-Plakat begleitet unsere Arbeit, gestaltet von Eva Zimmermann, aus München. Wir sind immer wieder begeistert, wie sie unsere Arbeit aufnimmt und dazu Plakate gestaltet, die genau ausdrücken, was wir uns vorstellen. Es gibt für den Straßenverkehr hinlänglich viele Verkehrszeichen, auch wenn sie nicht immer beachtet werden. Aber wer stoppt eigentlich die Sexsucht von Erwachsenen, die oft sogar nicht einmal vor ihren eigenen Kindern halt machen? Eine Gesellschaft, die es nicht schafft, die Grenzen wenigstens den Kindern gegenüber einzuhalten, darf sich nicht einer hochstehenden Kultur rühmen und auf andere herunterblicken. Das Plakat kann bei uns bestellt werden. bestellen |
Grundlage für die „Mauer des Sprechens“, unserer zentralen Aktion zu sexualisierter Gewalt, ist der Mauerstein.
Der Mauerstein hat das A5-Format, ist also 21,0 x 14,8 cm groß. Sie können die Mauersteine für 0,05 Euro pro Stück zuzüglich Versandkosten bei uns beziehen. |
Die Mauersteine werden auf die Papierbahn geklebt.
Die Papierbahn kann bei uns bezogen werden. Sie ist 50 Meter lang und 61 cm breit und aus 80g-Papier. Eine einzelne Rolle kostet 20 Euro inkl. Versandkosten. bestellen |
Seit vielen Jahren arbeiten wir beim Thema Kindersoldaten mit dem Film „Ich habe getötet“ von Alice Schmid. Darin kommen fünf Kindersoldaten zu Wort, davon drei Frauen. Sie berichten sehr direkt von der erlebten sexuellen Gewalt. Das gibt uns in den Schulen die Gelegenheit, beide Themen miteinander zu verbinden. Denn Krieg und Vergewaltigung ist ein Thema, das vor den kleinsten Kindern nicht Halt macht.
Die Verbindung lässt auch die Diskussion darüber zu, wie stark Machtstrukturen und Verlust von Ordnungsstrukturen sexualisierte Gewalt fördern. Je nachdem, ob Sie eine einfache Vorführung oder eine institutionelle Lizenz kaufen wollen, kostet der Film 18.00 / 35.00 Euro. bestellen |
Aus unserer Arbeit |
BUS-Klasse Düsseldorf – Wo fängt sexuelle Gewalt an?Mit dem Thema Kinderprostitution beschäftigten sich 2013 die Mädchen der BUS-Klasse, also Schüler*innen, die aus verschiedenen Gründen ihre Gesamtschule nicht mehr weiter besuchen dürfen. Wir zeigten den Film „Ich habe getötet“ und suchten die Zusammenhänge aus den Erfahrungen der Teilnehmerinnen. Die Workshops wurden von Günter Haverkamp durchgeführt. Nach drei Treffen besuchten wir gemeinsam die Frauenberatungsstelle. Es entwickelte sich dabei langsam ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, was die Jungs zu spüren bekamen. Es war ein Punkt erreicht, an dem Günter Haverkamp abgewählt wurde und Mitarbeiterinnen von FRIEDENSBAND die Arbeit fortsetzte. Die Mädchen der BUS-Klasse gingen intensiv den Fragen nach wie „Wo fängt sexualisierte Gewalt an?“ und „Was wollen wir?“ Die Idee zu einer Meinungsumfrage entstand: Welche Strategien haben Menschen entwickelt, aus gefährlichen Situationen herauszukommen oder erst gar nicht hineinzuschliddern? Für alle ein spannender Prozess! Mit diesen Erfahrungen gestalteten die Mädchen als Abschluss einen Spot gegen Sexuelle Gewalt. Sehen auf Youtube |
Realschule Kerpen, Klasse 6c – Die Mauer spricht!Die Klasse 6c der Realschule Kerpen ist gleichzeitig unsere Aktivgruppe Peaceful World und arbeitete intensiv am Thema sexualisierte Gewalt. Sie gestalteten 2013 mit der Mauer des Sprechens eine schulinterne Aktion. Jeder beschrieb einen Mauerstein und animierte andere Schüler*innen, das Gleiche zu tun. Alle Schüler*innen der Schule waren von der Dialogwand überwältigt. Es wurde viel diskutiert! In den Workshops beschäftigten sich die Jugendlichen mit Werbung, ihrem Einfluss und ihre sexistischen Elementen. Wie werden wir verführt und welchen Anteil haben sexuelle Anspielungen auf unser Kaufverhalten? Wir kopierten aus RTL um 15 Uhr den Werbeblock und spielten ihn in der Klasse vor. Die Schüler*innen wurden richtig wütend, als sie feststellen mussten, wie sehr sie manipuliert werden. Daraus entstand der Wunsch der Jugendlichen, selbst einen Videospot zu drehen – gegen sexualisierte Gewalt. Das Ergebnis begeisterte auch die Jugendlichen selbst. Sehen auf Youtube |
Jugendarrest Düsseldorf – Spannende Gespräche und intensive Aktionen hinter GitternDas Thema sexualisierte Gewalt war für die jungen Insassen des Jugendarrestes Düsseldorf erst unangenehm. Wir hatten sie 2012 in unseren Workshops gebeten, vorab das Buch VERKAUFT zu lesen. Die Diskussion um sexualisierte Gewalt und ihre Folgen war ermutigend. Es bestätigtes sich, dass die jungen Männer wenig Vorstellungen vom Leiden einer Frau nach einer Vergewaltigung oder einem Missbrauch hatten. Nach dem Film „Ich habe getötet“ sagte ein Jugendlicher: „Jetzt verstehe ich, wie sich eine Frau fühlen muss, wenn sie vergewaltigt wurde!“ Zum Schluss brachte ein Rollenspiel die Informationen noch einmal auf den Punkt: in einer Gerichtsverhandlung unterstützten die einen den Täter als Tochter, Frau und Arbeitskollege, während das Opfer nur einen Rechtsanwalt an ihrer Seite hatte. |
Aktion im Landtag NRW gegen sexuelle GewaltVom 17. bis 21.10.2011 organisierte FRIEDENSBAND eine einwöchige Aktion im Landtag NRW. Die Schüler*innen aus Kerpen, Ratingen und Düsseldorf konnten die Abgeordneten auf sexualisierte Gewalt ansprechen. Am Ende war eine eindrucksvolle 6 Meter lange „Mauer des Sprechens“ entstanden. Sie enthielt viele aufrüttelnde Botschaften. Die Aktion lief im Rahmen der Ausstellung gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit von Sozialminister Guntram Schneider. So wie die Ministerpräsidentin Hannolore Kraft beteiligten sich auch Schulministerin Sylvia Löhrmann und Sozialminister Guntram Schneider an der Aktion. Zusammen mit den vielen Abgeordneten war die entstandene Dialogwand für alle ein Zeugnis der Not unserer Gesellschaft. Die Jugendlichen waren beeindruckt Die Jugendlichen interviewten viele Abgeordnete zum Thema Kinderprostitution und sexualisierte Gewalt. Sie zeigten dabei, dass sie in unseren Workshops viel gelernt hatten und die vielen Rückfragen gut beantworten konnten. Die Jugendlichen haben die Gespräche genauso betroffen gemacht wie die Politiker*innen. Viele Abgeordneten waren erschüttert, aus den Mündern der Schüler*innen die ungeschminkte Realität vorgesetzt zu bekommen. Sozialminister Schneider hatte sich sehr persönlich eingesetzt, dass diese Aktion möglich wurde. Grundlage für die Aktion waren Workshops, die wir in den Schulen – hier in der Gesamtschule Ratingen – durchführten. Intensiv gingen wir auf die Situation der Kinder in den fernen Ländern ein. Über die Sextouristen kamen wir in den Nahbereich. Wenn jemand einen Monat lang im Urlaub Kinder missbraucht, will er das dann nicht auch in den restlichen Monaten haben? Der Gedanke entsetzte die Jugendlichen noch einmal mehr. Und als wir dann auf den Babystrich zu sprechen kamen, den wir in allen größeren Städten haben, waren die Jugendlichen für die Gespräche mit den Abgeordneten gut vorbereitet. Finanziert wurden Aktion und Vorbereitung durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales. mehr |
Besuch bei der Bürgermeisterin von Kerpen
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Aktion „Aktion-Orte“ KerpenDas Thema Angst beschäftigt die Jugendlichen zwar sehr – aber sprechen mögen sie nicht darüber. Niemand hat Angst. Es begann in einem nächtlichen Gespräch beim Workshop in Ysselsteyn. Zwei Jugendliche der Aktivgruppe Fair Friends hattem über Ängste gesprochen. Das Gespräch blieb unter uns, wurde aber zum Ausgangspunkt für unsere Aktion „Angst-Orte“. Von allen Stadtteilen wurden Karten hochkopiert und Arbeitsgruppen gebildet. Die trugen dann ihr eigenes Wissen über Orte, in denen es ihnen manchmal mulmig wurde zusammen. Danach befragten sie ihre Mitschüler*innen, die im gleichen Stadtteil lebten. Aus den vielen Notizen über Angst-Orte und die vorgeschlagenen Lösungen suchten sie die wichtigsten heraus und trugen sie in ihren Stadtplan ein. |
ZDFtivi – Beitrag 2010Auch ZDF-tivi wurde auf die Kerpener Schüler*innen aufmerksam und drehte einen Beitrag über die Aktion “Mauer des Sprechens” und die Aktivitäten der Jugendlichen – ein toller Beitrag, der die Jugendlichen stolz machte.
Konferenz Sexuelle Gewalt von Innocence in Danger
Expertengespräch von Innocence in Danger |
Aufruf Gewaltfreie WeihnachtenEs brannte den 112 Jugendlichen der Aktivgruppen von FRIEDENSBAND nach einem intensiven Jahr Beschäftigung mit sexualisierter Gewalt auf den Nägeln: „Die Jugendlichen der Bewegung LAND OHNE ANGST bitten zu Weihnachten alle Menschen, ihren Kindern ein gewaltfreies Weihnachten zu schenken. Für viele Kinder ist das ein ganz besonderes Geschenk. Würden die Erwachsenen hinschauen und ihre Verantwortung als Angehörige ernst nehmen, könnte viel leid vermieden werden. Die Weihnachtsbotschaft wurde von FRIEDENSBAND an 5000 Mail-Empfänger verschickt. Das Echo war beachtlich!
Spenden-Verdopplungsaktion mit Bethe-Stiftung gestartet 01.12.2009 – Wir für die Aktionen und Workshops benötigten wir darauf, in den nächsten drei Monaten 12.000 Euro Spenden zu erhalten, damit wir mit der Verdopplung durch die Bethe-Stiftung auf 24.000 Euro den Etat für das Jahr 2010 haben.
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Favour soll lebenEin nigerianisches Mädchen wird in ihrer Heimat als Straßenkind festgenommen und im Frauengefängnis vergewaltigt. Mit 15 gelangt sie schwer traumatisiert nach Deutschland. Langsam beginnt ein mühevoller Prozess zurück ins Leben, da bekommt die 17jährige die Abschiebeandrohung. Sie fällt zurück in die Dunkelheit. FRIEDENSBAND wird gebeten zu helfen und startet eine Aktion. Die Jugendlichen malen Mutmachbilder und sammeln Geld. Beides gelingt: Die Bilder machen dem Mädchen Mut und das Geld reicht, um eine Rechtsanwältin zu bezahlen. Mehr |
Jugendliche denken darüber nach, wie Plakate fpr die „Mauer des Sprechens“ aussehen könnten. Dabei sind wirklich schöne Ideen herausgekommen. Vor allem aber haben sich die Jugendlichen mit dem Thema intensiv beschäftigt. Mehr
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Sexuelle Gewalt als Kriegswaffe – YsselsteynDer Soldatenfriedhof in Ysselsteyn bei Venlo ist mit 32.000 Kreuzen ein emotional starker Standort für einen Workshop zum Thema „Sexuelle Gewalt als Kriegswaffe“.Die TeilnehmerInnen waren Aktive des Deutschen Volksbundes Kindersoldaten. Die Jugendlichen waren entsetzt über die Informationen, begriffen aber nach und nach, dass sich dieser Krieg auch in unserer Gesellschaft abspielt, wenn auch nicht so offensichtlich. Spannend war die Auseinandersetzung mit Flirten und Kennenlernen und den Unsicherheiten dabei, die oft zu unklaren Situationen führen und damit die Gefahr sexualisierter Gewalt beinhalten. |
Bewegung „Land ohne Angst“In unseren Aktivgruppen wünschten sich die Jugendlichen immer wieder am Ende der Workshops eine angstfreie Umgebung. In einem Workshop in Kerpen nahmen wir das auf und entwickelten mit den Jugendlichen die Idee von einem „Land ohne Angst“. Um dafür einen besonderen Ort zu schaffen, mieten wir einen Raum auf dem Rheinturm – in 170 Meter Höhe. Eine Düsseldorfer Agentur bot an für „Land ohne Angst“ einen Spot zu drehen: Spot sehen auf Youtube Zwischendurch schafften es die Jugendlichen auch ins Fernsehen: ZDFtivi drehte in Kerpen. Mehr Und die Realschüler hatten ihre Kontakte ins Gymnasium genutzt: Auch dort wurde die Mauer des Sprechens durchgeführt. Mehr |
Kirchentag 2009 – Aktion MAUER DES SPRECHENSZwei Monate vor dem Beginn des Kirchentages funkte es: Ausgehend von der Aktion NEIN in Kerpen 2006 entwarfen wir eine weitergehende Aktion. Nicht mehr nur das NEIN, sondern eine Botschaft oder eine Geschichte sollte auf den Mauerstein geschrieben werden. Das Ergebnis war umwerfend. Menschen weinten, diskutierten, beschrieben noch einen Stein, der dann oft schlimme Erlebnisse beinhaltete. Aber es wurde auch gelacht, sich umarmt, getröstet.
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Flughafen Düsseldorf gegen sexualisierte Gewalt 2008Wir konnten auf Einladung der Flughafenverwaltung die Aktion des letzten Jahres wiederholen – wieder zusammen mit Kindernothilfe, Evangelische Jugend und natürlich ECPAT. Die Jugendlichen aus Kerpen und Düsseldorf waren begeistert. Die Fluggäste hatten teilweise Probleme mit dem Thema, unterstützten aber mehrheitlich die Jugendlichen.
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Reisebüroaktion KerpenDie Jugendlichen haben mitbekommen, dass viele Deutsche in ferne Länder reisen, um dort Kinder zu missbrauchen. Das ließ ihnen keine Ruhe. Durch die ECPAT-Materialien erfuhren sie, dass die Reisebranche wichtig ist und besonders angesprochen werden sollte. Also machten wir eine Reisebüroaktion. Alle fünf Reisebüros wurden besucht, erhielten selbstgemachte Flyer, die die MitarbeiterInnen stark beeindruckten. Die Reisebüros, die sich besonders stark gegen Kinderprostitution einsetzten, erhielten eine Urkunde. Mehr |
Flughafen Düsseldorf gegen sexualisierte Gewalt 2007Aus der intensiven Beschäftigung der Kerpener Realschule mit dem Thema Kinderprostitution und sexualisierte Gewalt entstand der Wunsch der Jugendlichen, an einem besonderen Ort zu demonstrieren. Der Flughafen Düsseldorf als Drehscheibe für fernöstliche Flüge schien da der richtige Ort zu sein. Tatsächlich erlaubte die Verwaltung die Aktion und mit selbstgemachten Flyern durften die Jugendlichen die Passagiere ansprechen. |
Flashmob gegen FrauenhandelDas war ein Aufregerthema in der Kerpener Klasse: Wir hatten einen Workshop zum Thema Frauenhandel in der Realschule durchgeführt und die Jugendlichen konnten es einfach nicht fassen dass Kinder und Frauen oft verkauft werden wie ware und entsprechend ausgenutzt werden. Schnell entstand die Idee für einen Flaschmob – quer durch die Geschäfte und Banken von Kerpen. Alle sollten es erfahren. Zunächst wurde ein Flyer gemacht, der die ganze Empörung der Jugendlichen widerspiegelte. Dann ging es los und quer durch die Innenstadt spazierten sie in Geschäfte, formierten sich, gingen in die Hocke und riefen: „Stoppt Frauenhandel – kämpft mit uns!“ Dabei verteilten sie ihre selbstgemachten Flyer. |
Aktion NEIN in KerpenZwei Wochen beherrschte in der Realschule Kerpen das Thema sexualisierte Gewalt den Schulalltag. Jeden Morgen empfing die Schüler*innen ein großes Transparent mit einem Kinderrecht, das verletzt wird und ein Flyer mit einer Geschichte dazu. Am letzten Tag gab es dann eine große Veranstaltung mit Sketchen, Songs und einem Wettbewerb gegen sexuelle Gewalt. Mehr
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Lassen wir doch einfach die Mauersteine der Jugendlichen sprechen