Aktion Angst-Orte in der Villa Mönchengladbach

02.09.2014 – Neues Projekt in der Villa

Die Jugendeinrichtung VILLA kennt uns schon und auch einige Jugendliche begrüßten uns bereits, weil sie in den Workshops im letztn Jahr waren. Jetzt war das Projekt DIE FALLE am Zuge. Im Hintergrund ging es um Angst. Aber zuerst fragten wir nach alltäglichen Fallen. Dann wurde es international und wir sprachen über Kriege, die jeweiligen Länder und die Folgen für die Menschen. Mit einer bunten Collage aus Zeitungsbildern schloggen wir diesen Teil des Projektes ab.

 

03.09.2014 – der zweite Tag

Der zweite Tag wurde deutlich spannender, weil es nun an die unmittelbare Erlebniswelt der Jugendlichen ging.Wir sprachen die Orte an, an denen es Probleme gibt. Schnell wurde deutlich, dass der Park, die Schule, die Straße Grund für Angst liefern. Die Jugendlichen erarbeiteten mit großem Eifer auch die Gründe, die dazu führen und die Auswirkungen um schließlich auch auf die Lösungen zu kommen. Einen großen Raum nahm das Thema Mobbing ein, bei dem wir sehr genau nachfragten und nach Lösungen suchten. Mit einem Video aus Berlin, in dem Jugendliche auf der Straße die PassantInnen befragten leiteten wir zur Meinungsumfrage über, die nun beim nächsten Treffen ansteht. Alle waren begeistert und wollten unbedingt, dass ein Film dabei entsteht. Warum nicht?

 

10.09.2014 – Umfrage

Nachdem sich die Jugendlichen an den ersten beiden Tagen des Workshops intensiv mit Fallen beschäftigt haben und dabei die theoretischen Überlegungen über weltweite Konflikte und Konflikte im Alltag überwogen, wurde es heute endlich praktisch: Die Meinungsumfrage stand an. In Gruppen zogen die Jugendlichen los, um die Bewohner in Odenkirchen zu fragen, ob sie manchmal in die Falle „Angst“ tappen. Dabei fanden sie heraus, an welchen Orten in diesem Stadtteil Mönchengladbachs die Leute Angst haben, wie sie sich in solchen Situationen verhalten und welche Vorschläge sie haben, die Situation an diesen Orten zu verbessern. Neben den inhaltlichen Erkenntnissen sammelten die Jugendlichen außerdem wichtige Erfahrungen, was die Arbeit in einer Gruppe, aber auch der freundliche Umgang mit den Menschen auf der Straße angeht.

 

17.09.2014 – Auswertung der Umfrage

Der heutige Tag hatte vor allem ein großes Ziel: Die Auswertung der Umfrage. Die Jugendlichen beschäftigten sich intensiv mit den „Angstorten“ der Odenkirchener Bewohner und ihren Verbesserungsvorschlägen. In gelungener Zusammenarbeit wurden die Probleme an den einzelnen Orten thematisiert und heraus gearbeitet, was genau den Menschen dort Angst machen könnte. Sie lernten schnell, sich der Sorgen und Probleme anderer Menschen anzunehmen und sich auch in die Situation von älteren oder behinderten Menschen hinein zu versetzen und ließen bei der Erarbeitung der Lösungsmöglichkeiten ihrer Phantasie freien Lauf. Recht schnell kam den Jugendlichen die Erkenntnis, dass auch sie durch ihr Verhalten ein Grund für die Angst der befragten Personen sein können. Doch auch sie selbst und ihre Ängste kamen nicht zu kurz. Diese wurden im Anschluss aufgegriffen und auch hierfür gab es etliche Vorschläge, was getan werden müsste, um diese Ängste auszuräumen.

Die Jugendlichen sind zu Experten für die „Angstorte“ der Befragten geworden – die Präsentation vor der Bürgermeisterin kann kommen.

 

18.09.2014 – Präsentation mit Politiker*in

Die Präsentation der Umfrageergebnisse vor Bürgermeisterin Petra Heinen-Dauber funktionierte reibungslos. Sie war sehr beeindruckt von den der Arbeit der Jugendlichen und die wiederum erklärten ihr die Stadt von unten: Dort ein Tunnel, der zu dunkel ist und da ein Ort, wo trinkende Männer gerade den Mädchen angst machen. 

Alles war fein säuberlich auf einen Stadtplan aufgezeichnet. jeweils der Ort und das Problem. Aber dabei haben es die Jugendlichen nicht bewenden lassen. Sie fragten sich auch jeweils, was zur Lösung getan werden kann. 

Das sind wertvolle Hinweise für die Ämter und die Polizei, da war sich die Bürgermeisterin sicher. Viele Hinweise kannte sie natürlich als Dauerprobleme, wie sie jede Stadt hat. 

Bei manchen Stellen konnte sie auch nur schwer etwas machen – so beim Tunnel am Bahnhof, für den zumindest zum Teil die Bahn zuständig ist. Dort monierten die Jugendlichen auch die fehlende Barrierefreiheit. Behinderte hätten dort ganz große Probleme, von einer Seite auf die andere zu kommen. 

Zum Teil liegen die Probleme auch in Privathäusern, wo eine Sanierung angemahnt werden müsste. Da wurde überlegt, einen Appell über die Medien an die Besitzer zu geben. Bei fast allen Jugendlichen kam das Thema Verkehrssicherheit zur Sprache. Da fahren einfach zu viele Menschen zu schnell und das macht ihnen Angst. Durchweg haben die Jugendlichen ein großes Interesse an ihrem Stadtteil und an ihrer Situation gezeigt und das, so Streetworker Hayat Mia, ist eine gute Entwicklung.